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Schon im Jahre 1135, so die Urkunden, besaß Köln als erste Stadt des deutschen Reiches ein "Haus der Bürger". Es stand - wie das heutige Rathaus - am Rande der nördlichen Altstadt, oberhalb des Alter Marktes nahe dem ehemaligen Judenviertel, wo schon unter römischer und fränkischer Herrschaft Residenzen standen. An die dort ansässige Judengemeinde erinnert noch das Kultbad, die glasbedachte Mikwe, auf dem Rathausvorplatz.
Der heute restaurierte zweigeschossige gotische Saalbau mit dem Hansesaal und den berühmten Prophetenfiguren stammt aus dem 14. Jahrhundert, die prunkvolle Rathauslaube, eine Balustrade im Renaissance-Stil wurde 1573 fertiggestellt. Sie ziert ein Relief, das den letztlich siegreichen Kampf des Bürgermeisters Grin mit dem Löwen zeigt: Ein Sinnbild für die Auseinandersetzungen der Bürger mit dem Erzbischof um die Stadtherrschaft im 11. und 12. Jahrhundert.
Den 61 Meter hohen Ratsturm, errichteten die zur Macht gekommenen Zünfte Anfang des 15. Jahrhunderts. Ihn ziert neben den 124 Figuren aus der Kölner Geschichte auch der "Platzjabbek", eine Figur, die zur Erinnerung an die entmachteten Patrizier zur vollen Stunde die Zunge herausstreckt. Das Programm des Glockenspiels wechselt regelmäßig.